Vorurteile kennen wir alle. Es gibt positive Vorurteile („Alle Brasilianer spielen gut Fußball.“) und negative Vorurteile („Frauen können nicht einparken.“). Vorurteile helfen uns im Alltag, da unser Gehirn so nicht jede Situation neu bewerten, also neu urteilen muss. Praktisch! Doch Vorurteile sind häufig rassistisch, sexistisch und/oder diskriminierend. Deshalb sollten wir sie kritisch hinterfragen.
Wenig Menschen haben sich so intensiv mit Vorurteilen beschäftigt wie Gordon Allport. Von ihm stammt das Grundlagenbuch „The Nature of Prejudice“ (Die Natur des Vorurteils) von 1954. Darin erforscht Allport auch, wie Vorurteile abgebaut werden können. Er hat herausgefunden, die effektivste Art Vorurteile abzubauen, ist es persönlichen Kontakt mit den fremden/unbekannten Personen zu haben. Das nennt Allport die Kontakthypothese.
So viel zu den Grundlagen. Die Kontakthypothese wurde seit den 50er-Jahren natürlich weiterentwickelt. Wichtige Rollen spielen dabei vor allem die Veränderung der Medien und damit der zwischenmenschlichen Kommunikation. Kontakt kann eben nicht nur direkt und persönlich stattfinden, sondern auch medial vermittelt (Ich habe durch Medien Kontakt zur fremden Gruppe.), stellvertretend (Ich beobachte jemand der Kontakt zu der fremden Gruppe hat.) und parasozial (Ich habe imaginären Kontakt zur fremden Gruppe. Zum Beispiel zu Filmcharakteren.).
Mit unserem Film und unseren Workshops wollen wir genau das: Kontakt ermöglichen und damit helfen, Vorurteile abzubauen. Deshalb wollen wir auch gerade in Gegenden, in denen wenig Menschen mit Fluchterfahrung leben, präsent sein und dem Publikum dort einen ehrlichen, unverfälschten Einblick in das Leben unserer drei Protagonist:innen geben.